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Stadtradeln
Stadtradeln 14.06. – 04.07.2021
3 Wochen mit dem Fahrrad fahren um den CO 2 Ausstoß zu verringern, hieß es für die Feuerwehr Pfedelbach, die beim Stadtradeln teilnahm. 31 Teilnehmer-innen in unserer Gruppe versuchten, so oft es ging, zur Arbeit zu fahren, ihre Freizeit mit dem Fahrrad zu gestallten und Alltagsstrecken zu bewältigen. Am Anfang waren wir lange auf dem ersten Platz, am Ende haben wir den zweiten Platz mit insgesamt 11.122 km hinter Team Namibia erreicht. Selbst bei Regen und bei Temperaturen z.T über 30 Grad waren wir mit dem Rad unterwegs, manche sogar über 100 km am Tag. Wir waren froh, daß es außer Reifenpannen keine Zwischenfälle und Verletzungen gab. Besonders unser Kommandant Andreas Herzog radelte in den 3 Wochen insgesamt 2108 km im Schnitt 100 km pro Tag und ist somit unser Spitzenradler. Dahinter Andreas Ungerer 2038 km und Ralph Dierolf mit 753 km.
Vielen Dank an unsere Teilnehmer-innen in der Gruppe, die mit viel Spaß und Ehrgeiz bei diesem Event mitgemacht haben.
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Was bleibt nach drei Wochen Stadtradeln?
Als ich vom Stadtradeln zum ersten Mal gehört habe, war für mich klar: „Da mache ich mit meiner Feuerwehr mit“. Also habe ich die Gruppe Feuerwehr Pfedelbach gegründet und kräftig zum Mitmachen animiert.
Es fanden sich schnell Mitstreiter/innen und so waren wir ganz gespannt auf den Start. Würde das Tracking funktionieren? Wie würde die ganze Aktion überhaupt laufen?
In der ersten Woche hatte ich Urlaub und beschloss, mit einer ausgedehnten Radtour zu starten. Als ich zurück war, hatte ich noch einiges zu erledigen. Natürlich mit dem Rad. Abends musste ich zur Kommandantendienstbesprechung nach Schwabbach und zu meiner Freude begleiteten mich drei meiner Kameraden mit dem Fahrrad.
Tag 1 war um und ich war zu meiner eigenen Überraschung 109 Kilometer gefahren.
Dies blieb dann die gesamten drei Wochen Stadtradeln so: Ich war vom „Fahrradfieber“ gepackt. Ich hatte zahlreiche Begegnungen und Gespräche, die es nie gegeben hätte, wäre ich mit dem Auto unterwegs gewesen.
Fahrradfahren entschleunigt.
Es war natürlich nicht immer alles toll. Um 23 Uhr bei strömendem Regen mit dem Rad nach Schwäbisch Hall-Hessental zur Arbeit zu fahren und dank des teilweise fehlenden Radwegs von LKWs und PKWs überholt zu werden, dass das Fahrrad nur so wackelt und einem das Wasser um die Ohren spritzt!? Das war anfangs eine völlig neue Erfahrung für mich, trotzdem kam ich heil und mit einem Glücksgefühl im Geschäft an.
Zum Glück stand mein Arbeitgeber voll hinter mir und unterstützte mich, indem er die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellte.
Nach ungefähr einer Woche kam dann so etwas wie ein Wettkampf auf. Zwischen den Gruppen ebenso wie innerhalb der Gruppe. Das stachelt natürlich zu noch besseren Leistungen an, sollte aber gerade beim Stadtradeln nicht im Vordergrund stehen.
Deswegen habe ich in meiner Gruppe immer die Devise ausgegeben:
Jede/r so wie sie oder er kann und möchte. Egal ob mit Pedelec, Rennrad, Trekkingrad, MTB, Klapprad oder was auch immer.
Egal ob jung oder schon etwas älter, ob männlich oder weiblich. Jede/r so wie es individuell passt.
Wer hier anfängt zu unterscheiden, zu spalten oder unterschiedlich werten zu wollen, der ist beim Stadtradeln falsch. Der sollte an einem Radrennen teilnehmen.
Rücksicht auf Andere nehmen und sich nicht so verhalten, als wäre man alleine unterwegs, ist auch ein wichtiges Thema.
Ich fahre LKW, PKW, Motorrad, Fahrrad und gehe auch viel zu Fuß.
Wenn wir anfangen, darüber nachzudenken wie es den anderen Verkehrsteilnehmer/innen geht und wie sie denken, dann können wir viele Probleme und Gefahren aus dem Weg räumen.
Mein persönliches Fazit vom Stadtradeln ist:
Es ist viel mehr möglich, wenn man möchte und es einfach mal probiert.
Gründe, warum etwas nicht geht, sind immer schnell gefunden. Das bringt uns aber nicht weiter.
Gerade wenn man lange Strecken auf unbekanntem Terrain bewältigen möchte, fällt auf, dass hier oft jede Kommune nur für sich plant. Dies greift aber zu kurz, wenn das Fahrrad das Auto auch auf Überlandfahrten ersetzen soll.
Man kann noch einiges optimieren und daran sollten wir arbeiten.
Für unsere Gesundheit.
Unser Wohlbefinden.
Und unsere Umwelt.
Andreas Herzog
Stadtradler